Erneut, schon nach nur 14 Tagen, zog es mich zurück in den Schluckenauer Zipfel – eigentlich hatte ich die Tour erst für die Wintermonate geplant, aber die herbstliche Stimmung und der angenehme Herbsttag war einfach zu verlockend. Mit der Nationalparkbahn U28 reiste ich von Bad Schandau durch das malerische Sebnitztal über Mikulášovice bis nach Panský, dem Ausgangspunkt meiner heutigen kleinen Wanderung. Mein Ziel: der Wolfsberg, die Überreste einer ehemaligen Burg Schönbuch bei Krásný Buk und bis Krásná Lípa (Schönlinde) mit einem kulinarischen Besuch in der Brauerei Falkenštejn.
Start in Panský und Aufstieg zum Wolfsberg
In Panský angekommen, ging es direkt in Richtung Wolfsberg (Vlčí hora). Der Weg führte mich zunächst vom kleinen Bahnhof (Gelber Strich) erneut bis zum Waldrand, wo ich diesmal links aufwärts laufe. Der Wolfsberg selbst erhebt sich markant auf 591 Meter in der Landschaft und lockte mit seinem Aussichtsturm, den man gegen einen kleinen Obolus besteigen darf – ein Beitrag, der dank eines örtlichen Ehrenamtsprojekts dem Erhalt des Turmes zugutekommt. Der Aufstieg lohnt sich wirklich: Von hier oben reicht der Blick über die weiten Wälder und Hügel der Böhmischen und Sächsischen Schweiz ..
Beim Abstieg musste ich allerdings etwas vorsichtig sein: Der Pfad war mit spitzen Basaltsteinen und herbstlichem Laub bedeckt, was einen sicheren Tritt erforderlich macht! Doch auch das hatte seinen Reiz, da die Natur einen in ihrer Wildheit immer wieder fordert und die Sinne schärft - und so kam ich gut wieder bergabwärts in den Ort ..
Im Vlčí Hora ging es dann ein Stück entlang der Straße, bevor ich auf die Radroute wechselte. Diese führt ebenso zum Görner-Kreuz, von wo aus ich schließlich auf den Weg hinauf nach Sněžná (Schnauhübel) wechselte. Die Strecke ist landschaftlich wunderschön – weite Felder und Wälder, durch die sich die schmalen Pfade schlängeln, laden zu kurzen Pausen ein, um die Aussicht zu genießen .. weitere Tour
Perfekter Platz für eine Brotzeit!
Kurz darauf erreichte ich die kleine Kapelle der Heiligen Dreifaltigkeit, die friedlich zwischen den Bäumen steht und eine besondere Atmosphäre ausstrahlt. Sie liegt so idyllisch, dass ich kurz innehielt und die Ruhe des Ortes auf mich wirken ließ, und einen Drachen beim Fliegen beobachtete vor dem Wolfsberg, bevor es weiter nach Krásný Buk ging.
Der nächste Abschnitt führte mich an Reste einer Burgruine bei Krásný Buk (Schönbuch) vorbei, einem alten Burgplatz und ehemaliger Wallanlage, die ihren eigenen, geschichtsträchtigen Charme versprüht. Dieser Ortsteil von Krásná Lípa ist bekannt für die Überreste der mittelalterlichen Festung, die hier einst im 13. Jahrhundert errichtet wurde. Beeindruckend ist der tiefe Burggraben, in dem man bis heute laufen kann – eine kleine Zeitreise in die Vergangenheit.
Burganlage gehörte einst Heinrich von Leipa, wie man bei Wikipedia lesen kann.
Im Jahr 1339 wurde die Burg von den Truppen des Sechsstädtebundes erobert, niedergebrannt und nicht wieder aufgebaut. Heute sind nur noch einige Mauerreste auf dem Mittelteil sowie Teile des Ringwalls und des Grabens begehbar. Doch gerade das macht die Anlage erlebbar – als würde die Geschichte zwischen den Steinen weiterleben.
Nach dem Besuch der Burgreste führt mich der Weg entlang der Křinice (Kirnitzsch) in Richtung Krásná Lípa (Schönlinde). Der Bach plätscherte leise neben mir, und die sanfte Herbststimmung verleiht dem Weg eine besondere Atmosphäre. Schließlich erreiche ich den Marktplatz von Krásná Lípa, wo das Nationalparkzentrum und die gut besuchte Brauerei Falkenštejn für eine kulinarische Einkehr und einem Bier-Tasting und leckeres Essen.
"Probier-Bierbrett" und
leckeres Gulasch mit Knödel
Nach nur knapp acht Kilometern freute ich mich auf die Einkehr. In der kleinen Brauerei am zentralen Markt konnte ich leckeren tschechischen Gulasch mit Knödeln essen. Dazu bestellte ich mir ein „Probier-Bierbrett“ mit vier Kostproben der Brauerei – die perfekte Gelegenheit, die verschiedenen Sorten durchzuprobieren und den Tag etwas Revue passieren zu lassen. Anschließend auf dem Weg zum kleinen Bahnhof, ein Eis und Cappuccino to Go bildete den süßen Abschluss (Grüne Strichmarkierung) entlang durch ein Wohngebiet, um nach Rumburk zu fahren (Anschluß zum Zug).
Von Krásná Lípa trat ich dann die Heimreise über Rumburk an, zurück zur Nationalparkbahn U28, die mich wieder durch das Sebnitztal zurück nach Bad Schandau brachte, wo ich die S-Bahn nach Dresden nahm.
Diese Tour war wieder einmal eine perfekte Mischung aus Natur, Geschichte und Genuss – ideal für eine herbstliche oder winterliche Wanderung und definitiv eine Route, die ich jedem nur ans Herz legen kann ..