Der Herbst ist die Zeit der Farben, des goldenen Lichts und der reifen Früchte. Vor allem in Sachsen, wo der Weinbau eine lange Tradition hat, lädt die Landschaft zu ausgedehnten Wanderungen ein. Besonders reizvoll ist eine Tour rund um die Sächsischen Weindörfer, die im Herbst zu den Weinfesten nach Meißen und Radebeul einladen. Wenn die Sonne das Laub in warme Rottöne taucht und die Weinberge sich für die Lese bereit machen, ist die ideale Zeit am Ende des Septembers für einen Ausflug in diese malerische Region gekommen ..
Heute nehme ich euch mit auf eine 12 Kilometer lange Wanderung von Moritzburg nach Altkötzschenbroda – eine Tour, die Wald, Weinberge und urige Straußwirtschaften verbindet. In etwa 3,5 Stunden erlebt ihr Natur, Kultur und natürlich den wunderbaren sächsischen Wein. Also schnappt euch eure Wanderschuhe und euren Rucksack, und los geht’s!
Start in Moritzburg: Ein Ausflug in die Natur
Ausgangspunkt ist direkt am Parkplatz, bekannt ist der Ort durch das bekannte barocke Jagdschloss vom sächsischen Kurfürsten und die umliegenden Teichlandschaften. Moritzburg ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln bequem erreichbar. Nachdem ich die ersten Eindrücke dieses barocken Kleinods genossen habe, nehmen ich den Bus 405 in Richtung Coswig. Drei Haltestellen später steige ich jedoch schon am Forsthaus Kreyern aus, wo diese Wanderung auf einem Lehrpfad beginnt.
Vom Forsthaus am Kreyernberg (199 Meter) aus folge ich auf dem Südweg des Naturlehrpfads Spitzgrund, der mit einem schrägen roten Strich markiert ist. Der Weg führt durch den noch kühlen Wald, der in dieser Jahreszeit eindrucksvoll wirkt. Bald darauf stoße ich auf einen wunderschönen kleinen Seerosenteich – ein absoluter Ruhepol inmitten der Natur. Dieser Platz lädt zu einer ersten Rast ein. Also packt unbedingt eine kleine Brotzeit und etwas zu trinken in den Rucksack! Gerade hier lässt es sich herrlich entspannen und die Umgebung genießen. Danach setze ich diese (Wein-) Tour fort. Vom Gabelweg später, zweigt die sogenannte Sandleite ab – ein Abschnitt des Rundwegs in Coswig (gelber Strich), um den Hohen Stein (198 Meter) führend.
Dieser Teil der Wanderung ist besonders reizvoll, denn hier kommt man an mehreren Straußwirtschaften vorbei. Ein besonderer Tip ist die Weingut Rößler im Rietzschkegrund. Hier kann man sich auf ein letztes Glas der Wein-Saison 2024 ab 15 Uhr freuen, bevor man den Weg fortsetzt. Wer Lust auf eine ausgedehntere Pause hat, kann sich hier auch eine kleine Mahlzeit gönnen – eine herzhafte Stärkung für den Rest der Wanderung. Weiter führt der Weg über "Am Gasthof" zum Krapenbergweg. Dieser führt mich um den Zechstein (210 Meter), einen markanten Hügel und weiterer Besenwirtschaft GenussButze, mit anschließendem Blick, der sich auf Elbe und nach Coswig eröffnet.
Weiter geht´s am Hohenhaus, nach links die Barkengasse aufwärts zum Haus Wettinhöhe. Diesen Abschnitt der Wanderung solltet ihr langsam und mit Bedacht angehen, denn der Weg steigt an und erfordert etwas Kondition. Oben angekommen, werdet ihr jedoch mit einer grandiosen Aussicht belohnt. Der Abstieg erfolgt über die sogenannte "Himmelsleiter": Achtet hierbei besonders auf die Stufen, da diese etwas baufällig sind! Aber keine Sorge, der Weg ist gut zu bewältigen, wenn man sich vorsichtig bewegt. Der Pfad bringt uns schließlich auf der Mittleren Bergstraße auf den uns bekannten Rundweg, der mit dem roten Punkt markiert ist und hier aufwärts als Weinlehrpfad bekannt ist.
Am Ende unserer Wanderung können wir entscheiden: Folgen wir der Moritzburger Straße oder nehmen wir einen ruhigeren Weg? Der Grüne Punkt auf der Ludwig-Renn-Allee führt uns in entspannter Atmosphäre direkt zur Straßenbahnlinie 4 oder zur S-Bahn, die uns zurück nach Dresden oder in die umliegenden Städte bringt ..
Wer das Weinfest in Altkötzschenbroda besuchen möchte ..
.. kann einen kurzen Umweg über den kleinen idyllischen Apothekerpark machen, bevor er das charmante Weindorf erreicht. Hier, im Naturkostladen Pro Natura, wartet frischer Kaffee, hausgemachter Kuchen und natürlich ein Glas sächsischer Wein. Auch ein Spaziergang durch das historische Zentrum ist ein Muss – besonders, wenn gemütlichen Straußwirtschaften ihre Türen und Stände geöffnet haben und zum Verweilen und Wein genießen vor Ort einladen.
Diese kleine Wanderung durch die Sächsische Weinlandschaft bietet alles, was das Herz begehrt: dichte Wälder, historische Weingüter und unbekannte Pfade. Besonders im Herbst, zur Zeit der Weinfeste, entfaltet die Region vor Ort ihren besonderen Charme. Die farbenfrohen Wälder, die reifen Trauben und die gastfreundlichen Straußwirtschaften machen diese Wanderung zu einem Erlebnis für alle Sinne .. zum Wohl!